Mit 16 Radfahrern oder mehr bildet der BiciBus nach den deutschen Verkehrsregeln (StVO § 27) einen sogenannten Verband, der entsprechend einem zusammenhängenden Fahrzeug (ähnlich einem Lastzug mit Anhänger) zu betrachten ist. Das bedeutet, dass auch Kinder unter 8 Jahren auf der Straße mit dem Fahrrad im BiciBus fahren dürfen. 

Sollten es weniger als 16 Teilnehmer sein, ist es zwar dennoch möglich eine aus Einzelfahrern bestehende Gruppe zu bilden, die aber nicht die Sonderrechte eines Verbandes genießt.

Grundsätzlich sieht die StVO keine Limitierung der Teilnehmerzahl vor. Allerdings soll die jeweilige Verbandsgröße individuell der jeweiligen Verkehrs- bzw. Straßensituation angepasst werden. Hierzu kann es bei hoher Teilnehmerzahl notwendig werden, den Verband in mehrere Gruppen (von jeweils mindestens 16 Fahrern) zu splitten.

Es sollte sichergestellt sein, dass der BiciBus mit ausreichend erwachsenen Teilnehmern begleitet wird. Hierbei sollte jeweils ein Erwachsener den BiciBus anführen und abschließen. Hierdurch sind auch die Abgrenzungen (Beginn und Ende) des BiciBuses leichter für den Verkehr oder die Polizei erkennbar. Die weitere Anzahl erwachsener oder jugendlicher Begleiter sollte in Relation zum Alter und Fahrvermögen der mitradelnden Kinder gewählt werden.

Der gesetzliche Versicherungsschutz für den Weg zur Kita, Schule oder Universität gilt auch im Fall der Teilnahme am BiciBus. Das Gleiche gilt für den berufsgenossenschaftlichen Unfallversicherungsschutz der Berufspendler.

Wichtigste fahrtechnische Voraussetzung ist die Fähigkeit der Teilnehmer mit dem Fahrrad innerhalb einer Gruppe ohne Wellen geradeausfahren und sicher Kurven fahren zu können. Hierzu ist es ratsam, bei den Eltern wie auch den Kindern diese Fähigkeit abzufragen. Für den Fall, dass diese noch nicht gegeben ist, bietet sich eine entsprechende Ausbildung (z.B. in Form des Befahrens eines Fahrradparcours) auf dem Schulhof oder ähnlicher Stätte an. Bei dieser Gelegenheit könnte auch ein Check der Fahrräder auf Funktions- und Verkehrssicherheit erfolgen. 

Grundsätzlich funktioniert der BiciBus gemäß StVO wie eine dort sogenannter Verband. 

Das bedeutet, dass die Gruppe auch beim Umschalten der Ampel geschlossen über die Kreuzung fährt. 

Dies ist vom Gesetzgeber auch so gewünscht, da ansonsten durch Aufgeben der Geschlossenheit sowohl der Status als Verband, wie auch der verkehrstechnische Schutz der Gruppe verloren geht. 

Da jedoch die meisten Autofahrer trotz Besitzes eines Führerscheins die Straßenverkehrsordnung inhaltlich kaum bzw. nicht kennen, kann der Schutz des geschlossen fahrenden Verbandes weiter erhöht werden, indem begleitende Ordner die Querstraße während des querens der Kreuzung „korken“, indem sie durch stehen auf der Straße den Querverkehr optisch zeigen, dass dieser zu warten hat. 

Etwaigen empörten Autofahrern kann hierbei freundlich erklärt werden, dass dieses Abwarten in der Regel nur wenige Sekunden dauert und der Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer dient und außerdem dem deutschen Straßenverkehrsrecht entspricht. 

Der BiciBus ist ein gem. §27 StVO sogenannter Verband, wenn dieser über mehr als 15 Teilnehmer verfügt und als geschlossen fahrende Gruppe unterwegs ist. Eine solche Gruppe darf spontan gebildet werden und bedarf weder einer Anmeldung noch einer behördlichen Genehmigung. Diese Gruppe hat gemäß StVO einige Sonderrechte. Hierzu gehört gemäß §27 I Straßenverkehrsordnung ausdrücklich das Recht auf der Fahrbahn nebeneinander zu fahren, auch wenn parallel zu dieser ein für einzelne Radfahrer benutzungspflichtiger Radweg vorhanden ist. Diese Regelung macht auch absolut Sinn, da ansonsten einzelne Radfahrer bei der Benutzung des Radwegs durch die geschlossen fahrende Gruppe gestört oder gar behindert werden könnten.