Gemeinsam sicher zur Schule radeln - das ist Ziel der Initiative «Bici-Bus», die auch in Hessen immer mehr Zuspruch findet. Die Idee stammt ursprünglich aus England, bekannt wurde sie aber durch ihre Umsetzung im spanischen Barcelona, erläuterte Simone Markl vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC), die das Konzept nach Deutschland brachte und es hier aufbaut. Bei einem «Bici-Bus» werden die Kinder auf ihren Rädern von mitfahrenden Erwachsenen eingerahmt und so vom übrigen Straßenverkehr abgeschirmt. «Bici» ist das spanische Wort für «Fahrrad».
Kinder hätten in der Stadt kaum die Möglichkeit, Fahrradfahren zu lernen und im geschützten Raum zu üben, sagte Markl. Sie zählten zu den besonders gefährdeten Gruppen im Straßenverkehr. Im Verbund seien sie viel sichtbarer, als wenn sie alleine zur Schule fahren würden. Der ADFC empfiehlt die Mitfahrt auch für Kinder unter acht Jahren, für die die Straße sonst noch nicht erlaubt ist. Das Fahren im Verband ermögliche dies und biete ausreichend Schutz.
In mehreren Städten in Hessen haben sich lokale Organisatoren angeschlossen und bieten solche Fahrten an. In Frankfurt ist ab dieser Woche mit Bockenheim ein dritter Stadtteil dabei, bei diesem «Bici-Bus» werden sogar Kita-Kinder mitfahren, wie Markl sagte. Neu geplant sei ein solcher bunter Fahrrad-Konvoi zur Schule auch in Darmstadt, Langen und Homberg (Efze). Schon länger mit dabei seien zudem Wiesbaden, Kassel, Offenbach, Gießen, Michelstadt und Taunusstein.
Das Konzept ist stark nachgefragt, pro Woche habe sie ein bis zwei Anfragen aus anderen deutschen Städten, sagte Markl. In rund 40 deutschen Städten gibt es bereits einen oder mehrere «Bici-Busse», von Berlin über Grimma, Kassel und Sylt bis Zweibrücken. Sie sind unterschiedlich häufig unterwegs, in Frankfurt bisher einmal pro Monat.
© BiciBus Simone Markl 2022